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Warum es Agile Führung in modernen Organisationen braucht

Agile Führung ist die Basis in agilen Organisationen. Agilität bedeutet nicht nur die Organisationsstrukturen agiler zu gestalten, sondern auch das Führungsverständnis zu überdenken.

Ein Frage, die uns oft begegnet, ob Agilität und Führung sich nicht widersprechen und ob es in agilen Organisationen überhaupt noch Führungskräfte braucht? Darauf können wir klar antworten: Führung kommt in agilen Organisationen eine besonders wichtige Bedeutung zu:

Agile Leadership bedeutet, als Führungskraft für die Teammitglieder einen inhaltlichen Rahmen abzustecken, in dem sie selbstorganisiert handeln und mitgestalten können. Eine agile Führungskraft übernimmt das Organisationsdesign auf Teamebene setzt Prozesse auf, damit das Team verbindlich und effektiv zusammenarbeiten sowie Verantwortung übernehmen kann.

Agiles Führungsverständnis und Haltung als agile Führungskraft

Was versteht ihr unter „Agile Leadership“? Scrum, Kanban, Weeklys, Daily Standups? Das sind aus unserer Sicht agile Methoden und Routinen, treffen aber den Begriff Agile Leadership oder agile Führung noch nicht im Kern. „Flache Hierarchien“? Ebenfalls ein struktureller Teilaspekt. Was also bedeutet Agile Führung? Agile Führung basiert auf einem Führungsverständnis, welches von Wertschätzung für die Mitarbeitenden, Empathie und Vertrauen geprägt ist, ebenso wie von klarem Feedback und Einsatz, Mitarbeiter:innen in der Weiterentwicklung zu fördern. In agilen Organisationen wird das Verständnis überprüft, wie zukünftig im Unternehmen Führung aussehen muss, um der gemeinsamen Vision näher zu kommen. Führung verändert sich von linearen Kontroll- und Planungsmechanismen. Agile Führung bedeutet vor allem, die Vision zu vermitteln (lest dazu auch unseren Blogartikel „Transformationale Führung“), Rahmenbedingungen zu schaffen, passende Strukturen aufzubauen und jede: Mitarbeiter:in individuell in seiner oder ihrer Entwicklung zu unterstützen. Somit wandeln sich agile Führungskräfte von fachlichen Vorgesetzten zu coachenden, personellen Führungskräften.

Agile Führungsprinzipien umsetzen

Das sind unsere 5 Tipps, um agile Führungsprinzipien im Unternehmen mit Leben zu füllen:

  1. Gemeinsame Vision und Ziele verdeutlichen
  2. Gemeinsames Führungsverständnis entwickeln
  3. Mehrwert für die Kund:innen in den Mittelpunkt stellen
  4. Rahmen und Strukturen für eigenverantwortliches Handeln und Autonomie schaffen
  5. Klarheit zu Verantwortlichkeiten und Prozessen herstellen

Führungskräfte entwickeln in agilen Organisationen: Führungskompetenzen zu Entwicklungsgesprächen, Feedback und Vereinbarung von agilen Zielen stärken

Gerade in jungen Unternehmen, aber auch in mittelständischen Unternehmen stellt sich die Frage, wie die Führungskräfte für ihre Führungsaufgabe gestärkt werden können. Neben einem klaren Verständnis der Unternehmensvision und einem gemeinsamen Führungsverständnis braucht es in agilen Organisationen moderne Führungskompetenzen. Entwicklungsgespräche und Zielvereinbarungen gehören ebenso modernisiert wie die Strukturen.

Wir stellen euch die drei wichtigsten Kompetenzen agiler Führungskräfte vor:

  1. Regelmäßige Entwicklungsgespräche führen können: Agile Führung widmet sich viel stärker der Personalentwicklung, die Führungskraft agiert als Coach und Mentor für die Mitarbeitenden. Die Entwicklungsgespräche sind ein Angebot an die Mitarbeiter:innen, ihre Weiterentwicklung zu besprechen. Das Gespräch ist dazu gedacht, dass der Mitarbeiter oder die Mitarbeiterin gestärkt aus dem Gespräch geht. Das Entwicklungsgespräch wird auf Basis der zuvor gemeinsam festgelegten Rollen mit Verantwortlichkeiten, Erwartungen an die Rolle und kontinuierlichen Rollenzielen geführt. Wir bei Berg & Macher reflektieren zudem, welche Werte am stärksten gelebt wurden. Zudem ist das Entwicklungsgespräch der Rahmen, in dem der Weiterentwicklungspfad und die -möglichkeiten besprochen und festgehalten werden. Hierzu eignet sich ein Führungshandbuch, das die Führungskraft zu jedem Mitarbeitenden führt, um im nächsten Gespräch wieder an das Vereinbarte anknüpfen zu können. Entwicklungsgespräche sollten öfters als einmal im Jahr stattfinden. Bei Berg & Macher führen wir halbjährlich Entwicklungsgespräche. Die Erfüllung unserer Tertialziele (OKRs), eine abgewandelte Form der Quartalsziele, haben wir bewusst aus diesen Gesprächen ausgeklammert, da wir sie im Team in viel kürzeren Abständen abgleichen, die Zielerfüllung als Teamleistung sehen und bei individuellen Herausforderungen schneller mit Feedback reagieren. Das Entwicklungsgespräch wird zudem auch versucht, frei von fachlichen oder projektbezogenen Diskussionen zu halten.
  2. Gutes, klares Feedback geben können: Um sich entwickeln zu können, braucht es gutes, klares Feedback. Die Autorin Kim Scott stellt dazu in ihrem Buch Radical Candor das gleichnamige Framework vor. Sie verdeutlicht, wie wichtig es ist, zu zeigen, dass einem die Mitarbeitenden wirklich wichtig sind und genauso klares Feedback zu geben, in welchen Bereichen sich die Personen noch weiterentwickeln können. Diese radikale Offenheit fördert und fordert die Teammitglieder gleichermaßen. Ebenso werden in agilen Organisationen Retrospektiven im Team durchgeführt, um die Zusammenarbeit auf der interpersonellen Ebene zu verbessern. Hierzu haben wir bereits einen ausführlichen Blogartikel zu „5 Hacks für die effektive Zusammenarbeit“ geschrieben.
  3. Situativ führen können: Agile Führung bedeutet auch, situativ führen zu können. Dies bedeutet, in einer Situation als coachende Führungskraft zu agieren und im nächsten Moment als Wegbereiter und Faciliator Hindernisse aus dem Weg zu räumen. Agil zu führen bedeutet aber auch, als disziplinarische Führungskraft aufzutreten, wenn ein Vergehen im Sinne der Werte oder auch ein kontinuierliches Verfehlen der Ziele vorliegt und eine disziplinarische Entscheidung wie eine Kündigung zu treffen ist, um die Kultur zu wahren. Ebenso umfasst agile Führung, Werte zu verdeutlichen, den Kontext zur Vision herzustellen und die unternehmerische Denke zu fördern.

Eine ebenso wichtige Führungskompetenz ist es, agile Ziele mit dem Team definieren können. Hierzu erfahrt ihr mehr in unserem Blogartikel zum agilen Zielsystem Objectives & Key Results (OKR).

Fazit zu Agile Leadership: Warum es eine agile Führung braucht?

Wenn wir Führung weiterhin als hierarchisches Konstrukt denken, werden Führungskräfte zum Engpass: für Transformationsvorhaben, für erforderliche, schnelle Veränderungen, die durch einen sich unkontrollierbar wandelnden Markt ausgelöst werden. Führungskräfte sind in diesem komplexen Umfeld gar nicht mehr in der Lage, schnell genug alle Entscheidungen bestmöglich zu treffen. Entscheiden nur die Führungskräfte, würden die Prozesse viel zu lange dauern. Vielmehr werden verteilte Entscheidungen, schnelle Entscheidungswege, ein hoher Grad an Autonomie benötigt. Agile Führungskräfte nehmen dabei eine wichtige Gestaltungsrolle und eine Vorbildfunktion ein. Sie sorgen dafür, dass gemeinsam auf das große Ganzen hingearbeitet werden kann, Ziele, Wissen und Informationen klar sind und sich die Mitarbeiter:innen weiterentwickeln können.

Weiterführende Informationen und Links:

  • Um das Thema Führung zu stärken, haben wir ein Führungsprogramm ins Leben gerufen, schaut gerne mal rein: Berg & Macher Führungsprogramm
  • Wenn ihr mehr über Kim Scott’s Radical Candor Framework erfahren möchtet, könnt ihr in diesen Podcast reinhören oder Video „Radical Candor in 6 Minuten“
  • „Führungskräfte sind wie Leuchttürme (für Veränderungsprozesse) in Unternehmen“ – das hat Dr. Tina Ruseva so treffend in unserer Berg & Macher Podcastfolge zum Thema Leadership gesagt – hört doch mal rein.
  • Alles rund um agile Organisationen erfahrt ihr in unserem Blogartikel.

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