Fehlerkultur & Feedback: 3 Tipps für eine gesunde Fehlerkultur im Unternehmen
Warum ist eine gesunde Fehlerkultur in Unternehmen so wichtig? In der DNA eines Start-ups ist das schnelle Lernen und Anpassen fest verankert. Es gehört dazu, neue Dinge auszuprobieren, zu lernen und sich anzupassen, um die eigene Idee oder das eigene Produkt zum Erfolg zu führen. Das Scheitern gehört also zum Wesen eines Start-ups. In Unternehmen, die sich bereits länger am Markt befinden, ist der Umgang mit Fehlern nicht ganz so leichtfüßig. Zwar ist das Bekenntnis, dass eine gesunde Fehlerkultur und das Lernen aus Fehlern wichtig ist, in aller Munde. Doch in der Praxis hakt es oft. Dies liegt jedoch nicht am mangelnden Engagement, aus den Fehlern zu lernen. Sondern es steht oftmals die Überzeugung im Weg, dass Fehler etwas Schlechtes sind und vermieden werden müssen.
Doch dies ist ein Irrglaube: Fehler können sich zwar manchmal schlecht auf das Tagegeschäft auswirken, sie sind aber manchmal unvermeidlich oder können sogar positive Effekte hervorrufen.
Fehlerkultur in Unternehmen: Aus Fehlern lernen, am Besten schnell
Aus Fehlern in einer Organisation zu lernen ist alles andere als einfach. In den meisten Unternehmen fehlt es an der Haltung und an entsprechenden Maßnahmen, die erforderlich sind, um Fehler effektiv zu erkennen, offen damit umzugehen und in Verbesserungen umzusetzen.
Die Auseinandersetzung damit, wie mit Fehler im Unternehmen umgegangen wird und wie eine gesunde Fehlerkultur verankert werden kann lohnt sich: Unternehmen mit einer gesunden Fehlerkultur …
- … können schneller und agiler auf dem Markt agieren
- … echte Innovationen identifizieren
- … Vertrauen in der Zusammenarbeit festigen
- … Transparenz schaffen, wo etwas schief gegangen ist und der Wiederholung vorbeugen
- … Lerngelegenheiten nach Fehlentscheidungen schaffen, um die Organisation darauf aufbauend weiterzuentwickeln
Wie gestaltet man eine positive Fehlerkultur in Unternehmen?
Doch wie gelingt es, eine positive Fehlerkultur im Unternehmen zu etablieren? Hierzu haben wir euch 3 Tipps zusammengefasst:
- Fehlerkultur ermöglichen und vorleben
- Über Fehler sprechen und daraus lernen
- Verbesserungen an der Organisation vornehmen
-
Offene Fehlerkultur ermöglichen und vorleben
Eine Kultur, die es ermöglicht, Fehler zuzugeben und darüber zu berichten, widerspricht sich absolut nicht mit hohen Leistungsstandards. Ganz im Gegenteil, eine gesunde Fehlerkultur ist die Basis für hochperfomante Teams. Eine gesunde Fehlerkultur kann sich festigen, wenn Führungskräfte sich stark dafür einsetzen, dass es keine Schuldzuweisungen gibt, nachdem Fehler ausgesprochen wurden und sich dafür einsetzen, die entstandene Situation zu lösen. Wenn die Gründer:innen, Geschäftsführung und Führungskräfte selbst offen mit eigenen Fehlentscheidungen umgehen, sich ehrlich damit auseinandersetzen, zeigen, wie sie daraus gelernt haben und ihre Lernerfahrungen in die Tat umsetzen, entsteht Vertrauen im Team, ebenfalls Fehler anzusprechen. Über psychologische Sicherheit in Teams haben wir übrigens ausführlicher im Blogartikel „5 Hacks für eine effektive Zusammenarbeit“ geschrieben.
-
Über Fehler sprechen und daraus lernen
Dass es wichtig ist, über Fehler zu sprechen, leuchtet ein. Doch wie lässt sich das in den Teamalltag übertragen? Hierzu können Praktiken etabliert werden, die das regelmäßige Aussprechen von Fehlern erleichtern. Unternehmensinterne Fuck-Up-Nights, auf denen offen über Fehlentscheidungen und die Lernerfahrungen gesprochen werden sind ein Beispiel. Ebenso kann im monatlichen Rhythmus in Teammeetings ein symbolischer Award für das größte Learning etabliert werden, um dafür zu sensibilisieren, dass Fehler eines Teammitgliedes und die Learnings daraus einen großen Mehrwert für andere stiften können. Das Ritual lässt sich auch in ganz kleinem Maßstab im wöchentlichen Teammeeting umsetzen: Jedes Teammitglied nennt zu Beginn nicht nur die Highlights
-
Verbesserungen an der Organisation vornehmen
Für die Organisation und die Mitarbeitenden entsteht dann ein Mehrwert, wenn die Lernerfahrungen zu notwendigen Veränderungen an der Organisation und ihrer Strukturen führt. Wenn beispielsweise Fehler auf eine Lücke in einem Prozess hinweisen, ist es wichtig, dass die Organisation hier in der Lage ist, aus dem Fehler zu lernen und Anpassungen vorzunehmen. Nicht immer ist der oder die Mitarbeitende selbst dazu in der Lage, v.a. wenn die Veränderung in grundlegende Prozesse eingreift. Hier ist die Chance des Unternehmens groß, wenn das Unternehmen flexibel genug aufgestellt ist, diese Impulse aufzunehmen und gemeinsam zu lösen. Das wiederum fördert eine gesunde Fehlerkultur, da noch mehr Motivation entsteht, auch in Zukunft Fehler anzusprechen, wenn es dazu führt, dass Lücken geschlossen werden und die Arbeit sich hierdurch erleichtert.
Feedback: Fehlerkultur = Feedback-Kultur?
Auf dem Weg zu mehr Innovation und einer gesunden Fehlerkultur ist Feedback elementar wichtig: denn Feedback gehört zum Lernzyklus dazu. Auf dem Weg zu einem anpassungsfähigen, zukunftsfähigen Unternehmen begeben sich die Mitarbeitenden immer wieder in einen Trial & Error-Kreislauf, der nötig ist, um innovativ zu handeln. Konstruktives Feedback sowohl zum inhaltlichen Vorgehen als auch zur Zusammenarbeit stärkt dabei den Prozess des Testens und Lernens und führt dazu, dass mehr Neues ausprobiert wird.
Zum Feedback geben gehört ebenso, Feedback einzufordern und selbst anzunehmen. Damit sich Teammitglieder sicher fühlen, Feedback geben und Kritik äußern zu können, ohne dass es ihnen schadet, gibt es einige Praktiken, die beim Etablieren einer konstruktiven Feedback-Kultur helfen:
Feedback zum inhaltlichen Vorgehen und zu strukturellen Veränderungen: Um die nötigen Veränderungen, die sich aus dem Feedback ergeben, priorisieren und angehen zu können, eignen sich explizite Meetings, die zur Sammlung des Feedbacks ins Leben gerufen werden. Die besprochenen Aspekte werden in entsprechenden Kanban-Boards gesammelt und für die Umsetzung priorisiert.
Fazit: Zukunftsfähigkeit durch eine gesunde Fehlerkultur und regelmäßiges Feedback
Um sich zukunftsfähig aufzustellen, brauchen Unternehmen, die schon länger am Markt sind, nicht nur Innovationsprozesse, sondern auch eine gesunde Fehlerkultur. Um sich an die immer volatileren Marktbedingungen anzupassen, müssen Unternehmen ihre eigenen Strukturen verändern und aus Fehlentscheidungen möglichst schnell lernen. Hierzu ist es wichtig, eine gesunde Fehlerkultur zu ermöglichen und als Führungskräfte vorleben, Praktiken zu etablieren, um über Fehler sprechen, daraus zu lernen sowie Verbesserungen an der Organisation vorzunehmen.
Kontaktiere uns!
Ihr möchtet mehr Offenheit und eine positive Fehlerkultur in eurem Unternehmen mehr verankern, wisst aber noch nicht wie? Dann schreibt uns. Wir freuen uns auf eure Nachricht!