Skip to main content

Unsere 5 besten Tipps, um eine starke hybride Arbeitskultur zu schaffen

Home Office und Hybride Arbeit: In unserer Serie zur hybriden Arbeitskultur geben wir euch unsere besten Tipps an die Hand, wie ihr als Führungskräfte eine starke hybride Arbeitskultur schaffen könnt – erprobt von Unternehmern und Gründern.

Wir, das sind Birgit Ströbel und Kim Wlach von der Organisationsberatung Berg & Macher. Birgit ist erfolgreiche Gründerin großer Internetportale wie Immobilienscout, jetzt ImmoScout 24, und arbeitet heute mit erfolgreichen mittelständischen Unternehmen zu zukunftsfähigem Wachstum. Kim hat das Unternehmen Berg & Macher gegründet und ist Expertin für agile Organisationsentwicklung, New Work und Unternehmenskultur. Uns vereint der Gedanke, dass Unternehmensstrukturen und unsere Art der Arbeit ein dringendes Update brauchen. Deshalb haben wir uns die Entwicklungen der letzten Wochen genau angeschaut.

Starten wir mit dem ersten Tipp.

Tipp #1: Schenkt den Vorteilen von Home Office und Remote Work mehr Aufmerksamkeit

Was sind die Vorteile des Remote Work vom Home Office vs. des physischen Arbeitsplatzes?

Birgit: „Remote arbeiten zu können, bedeutet für viele Beschäftigte, dass sie konzentrierter arbeiten, an Themen dranbleiben können und dadurch die Zeit im Home Office als effektiver und intensiver bezeichnen als im Büro.
Mitarbeiter schätzen zudem die hohe Flexibilität im Home Office. Da der Weg zur Arbeit wegfällt, ergibt sich eine Zeitersparnis, die sich auf die Arbeitszeit und persönliche Zeit positiv auswirkt. Sie können ihren Tag freier einteilen und bei hoher Produktivität doch zwischendurch schnell zum Arzt gehen, mittags mit ihren Kindern essen und Berufs- und Familienleben besser in Einklang bringen. Besonders Mütter (oder auch Väter), die bisher oft in Teilzeit arbeiten mussten, können durch hybride Arbeitsformen auch anspruchsvollere Jobs annehmen, die nur in Vollzeit angeboten werden.

Auch für Kollegen, die nicht am selben Standort sitzen, fühlt sich Remote Work meist sehr gut an: wie viele Kollegen berichten auch sie von einem engeren Teamzuge­hörigkeitsgefühl, da sich alle auf der gleichen Ebene treffen. Die Kommunikation wird transparenter, alle erhalten den gleichen Zugriff auf Informationen. Es ergeben sich deshalb keine Informationslücken für Kollegen, die nicht vor Ort im Büro sind.
Wirtschaftlich betrachtet, aus der Sicht von Unternehmern und Führungskräften, bietet die hybride Arbeitsform ebenfalls mehrere Vorteile: Wenn nicht alle Mitarbeiter permanent im Büro sitzen, brauche ich weniger Fläche, kann kleinere Flächen besser ausnutzen, habe geringere Mieten und eine bessere Auslastung bestehender Ressourcen. Dies spart Kosten. Und nicht nur bei den Räumlichkeiten wirkt sich das positiv aus, auch bei Reisekosten und Spesen. Viele Fahrten zu anderen Standorten, zu internen und externen Meetings sowie Kundenterminen können durch virtuelle Meetings eingespart werden. Ihren Kunden geht es genauso – die Akzeptanz nimmt permanent zu.

Für Unternehmen ergeben sich darüber hinaus auch viele Vorteile auf der Seite Faktor Mensch: Mehr Work-Life Balance führt zu gesünderen, effektiveren Mitarbeitern. Menschen, die sich stärker selbstverantwortlich um ihre Aufgaben kümmern (dürfen), haben eine höhere Bindung zum Unternehmen.

Ein sehr positiver Folgeeffekt für das Employer Branding: Arbeitgeber mit flexiblen Arbeitsmodellen sind deutlich attraktiver für Talente. Und gleichzeitig erleichtert es die Mitarbeitersuche, da sich der Radius durch hybride Arbeitsformen enorm erhöht. “

„Nichts kann den Menschen mehr stärken als Vertrauen, das man ihm entgegenbringt.“

―Paul Claudel, französischer Diplomat

Hybride Arbeit: Das Zusammenspiel aus Home Office und Büro

Kim: „In Ergänzung zur regelmäßigen Arbeit aus dem Home Office empfehlen wir, auch die Vorteile des physischen Büros wieder mit einzubeziehen. Die Vorteile der physischen Zusammenarbeit liegen zum einen in dem spontanen Informationsfluss an der Kaffeemaschine oder dem Flurfunk. Manchen Mitarbeitern fällt es so auch leichter, persönliche Verbindungen aufzubauen, gerade wenn sie neu angefangen haben. Weitere Vorteile des physischen Arbeitsplatzes ergeben sich für nicht-digitalisierte Vorgänge, wie zum Beispiel für wichtige Vertragsunterschriften oder für Bereiche, die viel nicht-digitalen Unterlagen arbeiten müssen. Hier ist nach wie vor ein Büro oder das physische Treffen nötig, bis diese Prozesse auch digital und rechtlich umgesetzt werden können, wie beispielsweise mit einer Lösung für digitale Unterschriften und Freigaben. Zudem fällt es manchen Mitarbeitern und Führungskräften leichter, emotionale Projekt-Meetings, kritische Performance- und Mitarbeitergespräche, insbesondere Feedbackgespräche nach der Probezeit oder Entlassungen persönlich und physisch durchzuführen. Ob solche Gespräche virtuell oder besser physisch durchgeführt werden sollten, hängt auch von der Souveränität der Führungskraft ab, Reaktionen des Gegenübers einzuschätzen. Ein wichtiger Vorteil des physischen Raumes besteht für interaktive Workshops in Gruppen. Zwar gibt es hier auch gute virtuelle Lösungen, aber da es noch nicht für jeden in dieser Übergangszeit selbstverständlich ist, virtuell interaktiv zusammenzuarbeiten, erzielen physische Workshops aktuell noch die besseren Ergebnisse. Wie Workshops und Großgruppenformate effektiv virtuell oder hybrid umgesetzt werden können, beschreiben wir in einem unserer nächsten Tipps.

Fazit: Für den Weg in die neue Normalität empfehlen wir modernen Unternehmen, den Vorteilen einer hybriden Arbeitsweise mehr Aufmerksamkeit zu schenken und für sich zu regeln. Die Vorteile bestehen sowohl für Mitarbeiter als auch Unternehmen. Es lohnt sich für Führungskräfte und Unternehmer, über den eigenen Schatten zu springen, Vorurteile gegenüber dem Home Office zu überwinden und sich intensiv mit der Frage auseinanderzusetzen: „Wie sieht unsere erste Stufe der hybriden Arbeit aus und welche Voraussetzungen muss ich als Führungskraft dafür schaffen, damit dies reibungslos funktioniert?“

 

Genau hiermit beschäftigen wir uns in unserem nächsten Tipp #2 zur hybriden Arbeit.

Berg & Macher Birgit Ströbel 900x900

Über Birgit Ströbel:

Nach vielen Jahren als Gründerin großer Internetportale und Unternehmerin begleitet Birgit Ströbel heute erfolgreiche mittelständische Unternehmen zu zukunftsfähigem Wachstum. Sie begleitet Veränderungsprozesse im Rahmen der Digitalen Transformation mit den Schwerpunktthemen Visionsentwicklung, Organisationsentwicklung, Modern Leadership und Unternehmenskultur. Daneben ist sie aktiv in der Startupszene und unterstützt Gründer als Business Angel mit Kapital und Knowhow.

Über Kim Wlach:

Kim hat das Unternehmen Berg & Macher gegründet, um Arbeit für Menschen und Organisationen zu einem motivierenden und wertschätzenden Ort zu machen. Als Experten für agile Organisationsentwicklung, New Work und Unternehmenskultur begleitet und berät Berg & Macher Unternehmen bei der Transformation und bei der Purpose- und Leitbildentwicklung.

Kim Wlach Geschäftsführerin

Copyright: Artikel Titelbild – Eigenkreation mit Bildern von Headway & Annie Spratt via Unsplash