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Organisationsstrukturen: Holacracy und Netzwerkorganisationen eingeordnet

In einer Welt, die von ständiger Veränderung und Digitalisierung geprägt ist, stehen Unternehmen vor der Herausforderung, ihre Organisationsstrukturen anzupassen. Als Organisationsentwickler bei Berg & Macher betrachten wir verschiedene Organisationsformen wie Netzwerkorganisationen und Holacracy, um die beste Passform für dynamische Umgebungen zu finden.

Das Prinzip von Netzwerkorganisationen

Netzwerkorganisationen zeichnen sich durch ihre flexiblen Strukturen aus, die auf Kooperation und Informationsfluss setzen. Statt starrer Hierarchien werden diese aufgelockert, um die Zusammenarbeit und den Wissensaustausch zu fördern. In diesem Ansatz werden Verantwortung und Entscheidungsräume verteilt, Expertise an den richtigen Stellen genutzt und Innovation gefördert. Dies ermöglicht eine agile Anpassung an sich verändernde Umfelder, so zumindest das verlockende Versprechen des Ansatzes zu Netzwerkorganisationen.

Der Ansatz von Holacracy

Ein weiterer viel diskutierter Ansatz ist Holacracy. Hierbei handelt es sich um ein System der Selbstorganisation, bei dem die traditionellen Hierarchien durch Rollen und Kreise ersetzt werden. Jede Person hat klare Verantwortlichkeiten und kann eigenständige Entscheidungen treffen, was die Anpassungsfähigkeit erhöht und die Innovationskraft stärkt.

Ist Selbstorganisation wirklich besser?

Die Illusion der Fähigkeit zur totalen Steuerung und Kontrolle durch wenige bis eine Person an der Spitze wird angesichts der hohen Dynamik in der heutigen Zeit immer deutlicher. Daher ist es sinnvoll, Verantwortung an den richtigen Stellen zu verteilen, um flexibel agieren zu können.

Noch deutlicher gesagt: Der Aufwand, der oft in vermeintliche Kontrolle und haarkleine Planung gesteckt wird, ist eine Verschwendung für das Unternehmen. Die Mitarbeiter:innen richten ihre Aufmerksamkeit nach innen und verlieren den Blick für die Kunden, obwohl diese die Ausrichtung der Organisation bestimmen sollten.

Von daher könnte man die Frage, ob Selbstorganisation wirklich besser ist, zunächst mit Ja beantworten. Ganz so leicht ist es dann doch nicht.

Ob Selbstorganisation und Netzwerkorganisationen der bessere Ansatz sind, hängt auch davon ab, welches Umfeld geschaffen wird. Ähnlich eines Süßwasserfisches. Wird dieser auf das Meer losgelassen, wird dieser dort kaum lange überleben und wachsen können. Würde man also neue Ansätze in ein altes Umfeld ohne Weiterentwicklung einbringen, haben diese wenig Erfolgschancen. Deshalb reicht die Umorganisation der Organisationsstruktur hin zu einer Netzwerkorganisation nicht aus, sondern es braucht auch die weitere Organisationsentwicklung, um weitere rahmengebende Faktoren des Umfeldes zu verändern, wie beispielsweise die Weiterentwicklung des gemeinsamen Führungsverständnis, von Entscheidungsräumen usw..

Was Netzwerkorganisationen nicht sind: Viele Mitarbeitende in der Selbstüberlassung

Es ist ein Missverständnis anzunehmen, dass das bloße Weglassen von Hierarchiestufen ausreicht, um eine Selbstorganisation zu erreichen. Selbstorganisation bedeutet nicht, die Mitarbeitenden einfach sich selbst zu überlassen. Denn das kann zu orientierungslosen, demotivierten Teams führen. Auch selbstorganisierte Teams brauchen Struktur, klare Wege der Entscheidungsfindung, Ziele und eine greifbare Vision. Führung und Strategie werden hier geformt durch rahmengebende Elemente wie eine gemeinsame Vision und einer klaren Ableitung von gemeinsamen Zielen aus der Vision für das Hier und Jetzt.

Fazit zu Holacracy, Netzwerkorganisationen & Co

Die Vorstellung von selbstorganisierten Unternehmen wird oft romantisiert, jedoch ist der Weg dorthin anspruchsvoll – sowohl für Mitarbeitende als auch für Unternehmer. Netzwerkorganisationen und ein hoher Grad an Selbstorganisation erfordert einen tiefgreifenden, nachhaltigen Veränderungsprozess mit einer Neuausrichtung von Entscheidungsprozessen, einem konstruktiven Umgang mit Konflikten und dem Entwickeln eines durchdachten Rollenverständnis. Letztlich geht es auch um die Bereitschaft, in diesem dynamischen Umfeld zu arbeiten – von allen Beteiligten in der Organisation und nicht nur auf dem Papier. Wenn ein Unternehmen und seine Entscheidungsträger bereit sind, die Organisationsentwicklung ganzheitlich anzugehen, können Organisationsstrukturen wie Netzwerkorganisationen und insbesondere Holacracy sinnvolle Ansätze darstellen.

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Bei Berg & Macher begleiten wir Unternehmen auf ihrem Weg zu anpassungsfähigeren Organisationsstrukturen, damit sie in der heutigen Zeit wirksam agieren können.

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Warum Unternehmenskultur so wichtig ist - Kontakt Jonas Schneider