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Lernende Organisation einfach erklärt

Wie schön wäre eine kontinuierlich lernende Organisation? In einer sich stetig wandelnden Geschäftswelt stehen wir mit unseren Unternehmen vor der spannenden Herausforderung, zukunftsfähig, anpassungsfähig und innovativ zu sein. Deshalb schauen wir uns in diesem Blogartikel den Ansatz der kontinuierlich lernenden Organisationen an.

Grundsätzlich umfasst eine lernende Organisation eine anpassungsfähige Organisation, die auf äußere und innere Reize flexibel reagieren kann und besonders lernfähig ist.

Lernende Organisation nach Peter Senge auf einen Blick

Hierzu nehmen wir zunächst die ‚Lernende Organisation‘ nach Peter Senge genauer unter die Lupe.

Als Direktor des „Center for Organizational Learning“ an der MIT Sloan School of Management führte er den Begriff in den 1990er Jahren ein.

Eine ‚Lernende Organisation‘, gemäß Peter Senge, ist ein lebendiges System, das sich kontinuierlich weiterentwickelt. Der Kernpunkt von Senges’ Ansatz zu lernenden Organisationen ist die Fähigkeit, sich anzupassen, kollektives Wissen aufzubauen, dieses zu teilen und ständig dazu zu lernen. Es geht darum, eine Unternehmenskultur zu schaffen, in der die Mitarbeitenden motiviert sind, ihr Wissen zu erweitern und aktiv zur kontinuierlichen Verbesserung der Organisation beizutragen.

Senge betont, dass fünf entscheidende Disziplinen beherrscht werden müssen, um eine ‚Lernende Organisation‘ zu erschaffen:

Personal Mastery – Individuelles Wachstum: Unter Personal Mastery versteht man die Fähigkeit zur Selbstführung und Persönlichkeitsentwicklung. Hierzu braucht es jedoch auch das entsprechende Umfeld, welches ermöglicht, persönlich zu wachsen.

Mental Models – Erhöhter Reflexionsgrad: Das kontinuierliche Hinterfragen und Reflektieren der eigenen Denkmuster ist eine essentielle Kompetenz – für Führungskräfte ebenso wie für Teammitglieder. Es ermöglicht mehr Klarheit zu Verantwortungs- und Entscheidungsräumen und eine wertschätzende Zusammenarbeit.

Shared Visioning – Gemeinsame Visionen: Eine klare, gemeinsame Vision dient als Ankerpunkt für die gesamte Organisation und baut nach Senge auf der individuellen Reflexionsfähigkeit auf. Sie führt ein gemeinsames Ziel vor Augen und schafft intrinsische Motivation, auch in Zeiten des Wandels.

Team Learning – Lernen im Team: Hier geht es um das gemeinsame Ausrichten und Lernen. Individuelle Fähigkeiten werden gebündelt und Synergien geschaffen, um gemeinsam mehr zu Erreichen. Das Team versammelt sich, um geeint einen gemeinsamen Zweck und eine gemeinsame Vision zu verfolgen.

Systems Thinking – Ganzheitliches, systemisches Denken: Die Fähigkeit, ganzheitlich auf Systeme zu schauen, darin komplexe Zusammenhänge zu erkennen und zu verstehen, ist ein Kernaspekt der Lernfähigkeit in Organisationen. Dieses systemische Denken ermöglicht eine wirksamere Organisationsentwicklungsarbeit. Durch die Organisationsbrille werden typische Verhaltensmuster besser erkannt und können thematisiert und angegangen werden.

Gemeinsam wachsen in einer lernenden Organisation und organisationale Zusammenhänge besser verstehen

Der Erfolg einer ‚Lernenden Organisation‘ beruht auf dem Zusammenspiel dieser fünf Disziplinen. Sie ergänzen und verstärken sich gegenseitig und bilden das Fundament für eine dynamische und anpassungsfähige Organisation. Bei der Entwicklung hin zu einer ‚Lernenden Organisation‘ werden Schritt für Schritt diese Fertigkeiten ausgebaut und integriert.

In der heutigen schnelllebigen Geschäftswelt ist die Idee der ‚Lernenden Organisation‘ nach Peter Senge aktueller denn je. Unternehmen, die die Prinzipien der ‚Lernenden Organisation‘ verinnerlichen, sind besser gerüstet, um auf Veränderungen zu reagieren, innovative Lösungen zu entwickeln und langfristigen Erfolg zu gewährleisten.

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Transfer der lernenden Organisation in den Unternehmensalltag

Wir bei Berg & Macher haben uns der Entwicklung zukunftsfähiger, anpassungsfähiger Organisationen verschrieben. Wie also übertragen wir die Disziplinen der lernenden Organisation in die Praxis?

Indem wir sie als wichtige Indikatoren aufgreifen, können wir mögliche Hemmfaktoren und Potenziale ermitteln, um die kollektive Lernfähigkeit und Anpassungsfähigkeit der Organisationen zu erhöhen.

Insbesondere die Disziplinen “Gemeinsame Visionen”, “Systemisches Denken”, “Erhöhter Reflexionsgrad” und “Lernen im Team” finden sich in unserer Organisationsentwicklungsarbeit wieder. Bei unserer Arbeit schauen wir insbesondere auf fünf Handlungsfelder anhand unseres Berg & Macher 5-Felder-Modells. Dieses haben wir in unserem Blogartikel Bereit für den Wandel? 5 Expertentipps für eine erfolgreiche Organisationsentwicklung und unserem Video Von der Vision zur Umsetzung: So veränderst Du Deine Organisation erfolgreich (5-Felder-Modell) näher beschrieben.

Unsere fünf Empfehlungen, um euer Unternehmen in eine lernende Organisation zu wandeln, lauten:

  • Klare Ausrichtung & Vision: Schafft eine klare gemeinsame Ausrichtung und erarbeitet eine klare Vision
  • Hoher Reflexionsgrad als Teil der Führungskultur: Entwickelt ein kollektives Führungsverständnis, baut Kompetenzen für Personal- und Organisationsentwicklung auf und ermöglicht Klarheit über Verantwortungsräume
  • Vertrauensvolle Zusammenarbeit: Stärkt die Kooperations- und Konfliktlösungsfähigkeit in eurem Team, indem ihr klare Verantwortlichkeiten definiert, Stärken bündelt und den Beitrag zum großen Ganzen vermittelt
  • Anpassungsfähige Organisationsstrukturen: Überdenkt und entwickelt euer Organisationsdesign kontinuierlich weiter. Die kontinuierliche Verbesserung und das Entschlacken von Prozessen sind dabei ebenso von Bedeutung wie den Bedarf an Selbstorganisation zu ermitteln
  • Verlässlicher Rhythmus: Orientiert euch am Kund:innennutzen und etabliert einen robusten, nachvollziehbaren Zielprozess. Dadurch schafft ihr einen Rhythmus, der eure Organisation auf Kurs hält und Raum für kontinuierliche Anpassung und kollektives Lernen bietet

Praxisbeispiel: Lernende Organisation im Alltag greifbar machen

Ein mittelständisches Unternehmen hatte sich schon mit den Grundzügen der lernenden Organisation auseinandergesetzt. Nun wollten sie die Idee der lernenden Organisation im Unternehmen weiter durchdringen. Dadurch soll ein nachhaltiges Wachstum ermöglicht und die Mitarbeiterbindung weiter erhöht werden. Die lernende Organisation soll noch greifbarer in den Arbeitsalltag der Führungskräfte und Mitarbeitenden verankert werden. Wir haben uns zunächst die Handlungsoptionen für eine starke Organisation und Kultur des Unternehmens angesehen und diese sortiert: Hierzu wurden die bestehenden Initiativen zur lernenden Organisation und die fünf Handlungsfelder zukunftsfähiger Organisationen gemeinsam reflektiert und davon konkrete Handlungsbedarfe für das Unternehmen abgeleitet und priorisiert.

Fazit: Lernende Organisationen aufbauen

Wie wollen wir unsere Organisationen bauen? Soll Kontrolle oder kontinuierliches, selbstorganisiertes Lernen euer Unternehmen prägen? Aus unserer Sicht liegt die Antwort klar auf der Hand: Die Etablierung einer lernenden Organisation, welche sich wie ein stets agiles System verhält, das immer in Bewegung ist, macht absolut Sinn. Denn in der heutigen komplexen Welt wäre die Möglichkeit zur absoluten Kontrolle eine Illusion.

Statt durch Vorgabe “von oben”, sondern durch Ereignisse als Impulse, wird die Weiterentwicklung des Systems angeregt. Hierzu werden die Wissensgrundlage und die Handlungsspielräume an die sich wandelnden Anforderungen fortwährend angepasst.

Das passiert natürlich nicht von Zauberhand. Indem ihr euch mit euren Unternehmen auf eine kontinuierliche Organisationsentwicklunsgreise begebt, sichert ihr euch eine Plattform für die andauernde Lern- und Anpassungsfähigkeit.

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Quellen:

  • Peter M. Senge, A. Kleiner und C. Roberts (Hrsg.): Das Fieldbook zur ‚Fünften Disziplin‘. Klett-Cotta, Stuttgart 1996.
  • Interview mit Peter M. Senge: https://www.youtube.com/watch?v=vc2ruCErTok
  • Chris Argyris, Donald A. Schön: Die lernende Organisation: Grundlagen, Methoden, Praxis, Klett-Cotta, 1999, (englische Originalausgabe erschien 1996 unter dem Titel Organizational Learning II. Theory, Method, and Practice bei Addison-Wesley).

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Warum Unternehmenskultur so wichtig ist - Kontakt Jonas Schneider