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Transformationale Führung, transaktionale Führung, autoritäre oder kooperative Führung, Laissez Faire: im Dschungel der verschiedenen Führungsstile stehen Führungskräfte vermeintlich vor der Herausforderung, den passenden Führungsstil zu wählen, der es ihnen ermöglicht, ihre Teams zielgerichtet zu führen.

Wenn wir einmal kurz ausklammern, dass Führung auch immer die Frage nach dem Führungssystem erfordert, welches das gesamte Unternehmen ausmacht, so wollen wir einmal zwei der bekanntesten und am häufigsten angewandten Ansätze ansehen und den Mehrwert herausarbeiten:

Transaktionale und transformationale Führung, sprich „Geben & Nehmen“ vs. „Inspiration & Veränderung“ – wo liegen die Vorteile?

Definition Transaktionale Führung

Werfen wir einen genaueren Blick darauf, was unter transaktionaler Führung zu verstehen ist. Transaktionale Führung basiert auf hierarchischen Strukturen, bei denen klare Anweisungen an Mitarbeiter:innen gegeben werden. Diese Form der Führung basiert auf einem Austauschprinzip à la „Du gibst mir deine Arbeitskraft und ich belohne dich mit Geld, Anerkennung, Status etc.“ und zeichnet sich somit durch leistungsorientierte Belohnung aus.

Transaktionale Führung am Beispiel von McDonald ’s

Die Fast-Food-Kette McDonald’s wird oft als Beispiel für transaktionale Führung in der Wirtschaft genannt. Das Unternehmen nutzt ein stark strukturiertes System aus Belohnungen und Bestrafungen, um seine Mitarbeiter:innen zu motivieren, bestimmte Ziele und Ziele zu erreichen, wie z. B. Umsatzsteigerung oder die Reduzierung von Verschwendung.

  • Klare Zielvorgaben: Das Unternehmen hat klare Arbeitsrichtlinien und Qualitätsstandards für die Zubereitung von Speisen und den Kundenservice festgelegt. Mitarbeiter:innen werden geschult, um diese Standards einzuhalten.
  • Belohnungen für Leistung: Es gibt Belohnungssysteme wie Mitarbeiter:in des Monats oder Bonusprogramme, um die Leistung zu belohnen.

Vorteile und Nachteile der transaktionalen Führung im Überblick

Der klare Vorteil der transaktionalen Führung liegt in ihrer einfachen Implementierung und schnellen Umsetzbarkeit. Klare Anweisungen sorgen dafür, dass Mitarbeiter:innen wissen, was von ihnen erwartet wird. Jedoch birgt die rein extrinsische Motivation, die auf finanziellen Belohnungen basiert, auch ihre Nachteile. Ein Mangel an weiteren Motivationsfaktoren kann zu geringem Mitarbeiterengagement führen und die Innovationsbereitschaft einschränken. Hohe Fluktuation ist ein weiteres Risiko, da Mitarbeiter:innen leicht zu Unternehmen wechseln können, die bessere finanzielle Anreize bieten.

Definition Transformationale Führung

Habt ihr schon mal in einem Team gearbeitet, in dem eure Führungskraft den entscheidenden Unterschied ausgemacht hat. Eine klare Vision und greifbare Ziele vermittelt hat und das Team so richtig mit Energie aufgeladen hat? Mit hoher Wahrscheinlichkeit hat diese Person bewusst oder unbewusst die Bausteine der transformationalen Führung eingesetzt. Die Säulen der transformationalen Führung- die sogenannten vier i’s – haben wir hier für euch aufbereitet. Lasst uns die transformationale Führung nun anhand eines Beispiels näher betrachten.

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Transformationale Führung am Beispiel eines mittelständischen Technologieunternehmen in einem dynamischen Marktumfeld

In der sich schnelllebigen Landschaft des Technologiemarktes wird die Bedeutung transformationaler Führung besonders deutlich. Ein Beispiel dafür bietet ein innovatives Technologieunternehmen, das nicht nur mit den rasanten Veränderungen des Marktes Schritt hält, sondern auch seine Mitarbeiter:innen dazu inspiriert, Neues zu wagen und Innovationen voranzutreiben. Wie wird transformationale Führung dort im täglichen Arbeiten umgesetzt?

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Inspiration durch eine klare Vision: Die Entwicklung einer inspirierenden Vision für die Zukunft des Unternehmens schafft ein gemeinsames Zielbild. Die Führungskräfte kommunizieren die Vision klar und ansprechend, um die Mitarbeiter:innen intrinsisch zu motivieren und eine gemeinsame Ausrichtung zu schaffen.

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Individuelle Unterstützung: Anstatt einer Einheitslösung werden die verschiedenen Stärken und Schwächen der Teammitglieder berücksichtigt. In persönlichen Gesprächen werden die Frage und die Motive ergründet, z.B. Was erfüllt dich? Was wolltest du schon immer machen? Auf was bist du besonders stolz bzw. Was ist dir wichtig? Mitarbeitende erhalten individuelle Unterstützung, um ihre persönlichen und beruflichen Ziele zu fördern. Dies kann beispielsweise durch spezielle Ressourcen zur Weiterentwicklung geschehen.

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Intellektuelle Stimulierung: Es wird darauf geachtet, dass Mitarbeitende nicht geistig vereinsamen. Der höchste Zustand von Produktivität und Zufriedenheit im Arbeiten ist der Flow. Dieser entsteht, wenn die Anforderungen an eine Aufgabe im guten Gleichgewicht zu den Kompetenzen stehen. Sind die Aufgaben zu simpel, droht ein sogenannter „Bore Out“, bei dem Mitarbeitende sich gelangweilt und unterfordert fühlen.

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Vorbildwirkung: Führungskräfte leben die Werte des Unternehmens vor und sind dadurch nicht nur Manager:innen, sondern auch Mentor:innen. Durch ihr eigenes Engagement, ihre Leidenschaft und ihre Bereitschaft, Herausforderungen anzunehmen sind sie Vorbild für ihre Mitarbeiter:innen. Sie zeigen, dass Veränderungen und Innovationen nicht nur erwartet, sondern aktiv gefördert werden.

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Offene Kommunikation und Feedback: Transformationale Führung erfordert eine offene und klare Kommunikation. Führungskräfte schaffen regelmäßige Foren für offenen Austausch und Feedback, um Mitarbeiter:innen zu ermutigen, ihre Ideen und Bedenken zu äußern. Dies schafft Transparenz und stärkt das Vertrauen innerhalb des Teams.

Vorteile der transformationalen Führung im Überblick

Transformationale Führung, wie durch Forschung belegt, bringt nachweisbare Vorteile für das Arbeitsumfeld, wie geringere Fehlzeiten (Felfe, 2006), weniger Gereiztheit (Franke und Felfe, 2011) und mehr Wellbeing (Montano et al., 2016). Diese Erkenntnisse betonen die positive und nachhaltige Wirkung, die eine transformationale Führung auf das Arbeitsumfeld und das Wohlbefinden der Mitarbeiter:innen haben kann. Schauen wir uns jetzt die beiden Führungsstile im direkten Vergleich an.

Transaktionale Führung vs. Transformationale Führung

In diesem Abschnitt findet ihr eine vereinfachte Gegenüberstellung, die darauf abzielt, die wesentlichen Unterschiede zwischen den beiden Konzepten hervorzuheben. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Realität oft viel komplexer ist und nicht immer so klar in Schwarz-Weiß eingeteilt werden kann.

Merkmal Transaktionale Führung Transformationale Führung
Grundlage Hierarchische Strukturen, klare Anweisungen Vorbildfunktion der Führungskräfte, gemeinsame Vision
Motivation der Mitarbeiter:innen Externe Anreize (Belohnungen/Bestrafungen) Intrinsische Motivation, Vertrauen, Respekt, Loyalität
Fokus Standardisierte Ansätze, klare Zielvorgaben Individuelle Unterstützung, Berücksichtigung von Stärken und Schwächen
Innovationsförderung Begrenzte Innovationsbereitschaft Fördert Eigenverantwortung, Innovation und Risikobereitschaft
Kommunikation und Feedback Klar definierte Anweisungen, begrenzte Offenheit Offene Kommunikation, regelmäßiges Feedback

Fazit

Eine anpassungsfähige, agile Organisation mit einer inspirierenden und motivierenden Kultur, wird gestärkt durch einen transformationalen Führungssystem und nicht nur durch den Führungsstil einzelner Führungskräfte. Zwar hat das individuelle Führungsverhalten schon auch Auswirkung auf die Teams.

!Jedoch – und hier kommt die Einschränkung zum Schluss – Vergesst nicht, dass auch die Strukturen unseres Arbeitsumfeldes Einfluss auf Eigenverantwortung, Motivation und Innovation haben.

Deshalb: Ein transformationales Führungsverständnis zu verankern ist nur eines von vielen Stellschrauben für ein motivierendes Arbeitsumfeld: hier wirken die gemeinsame Ausrichtung (Vision), ein dazu passendes Führungssystem, sinnvolle Organisationsstrukturen und klare Ziele ebenso dazu wie viele weitere Einflussfaktoren.

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