Auf dem Weg zu einer klaren Unternehmensvision: Ein Leitfaden für die erfolgreiche Entwicklung der Vision
Die Entwicklung einer greifbaren, kreativen und inspirierenden Unternehmensvision ist die wertvollste Grundlage für jede zukunftsfähige Organisation.
Inhalt:
Warum eine greifbare Unternehmensvision so wichtig ist
Unternehmensvision: 4 Cluster für ein rundes, greifbares Zukunftsbild
Zielbild für Organisation und Kultur – Der Unterschied zwischen dem Ansatz “Appell” und dem Ansatz “Organisationsentwicklung”
Bonus-Tipp, um eine klare und inspirierende Unternehmensvision zu entwickeln
Unternehmensvision entwickeln: Wer sollte involviert werden?
Unternehmensentwicklung: Ein Fazit
Warum eine greifbare Unternehmensvision so wichtig ist
Eine klare, greifbare Vision ist mehr als nur ein Visionssatz oder sogenanntes Vision Statement.
Die Vision liefert eine inspirierende Vorstellung von der Zukunft eures Unternehmens. Sie gibt Antworten auf die Kernfragen: Wo wollen wir in Zukunft als Unternehmen stehen?
Sie bildet damit auch die Basis für die Ableitung der strategischer Ausrichtung für die gesamte Organisation, einem gemeinsamen Führungsverständnis und für eine wirksame Organisationsentwicklung.
Unternehmensvision: 4 Cluster für ein rundes, greifbares Zukunftsbild
Um eine klare und inspirierende Unternehmensvision zu entwickeln, springt ihr gedanklich in die Zukunft: Stellt euch vor, es wären fünf Jahre vergangen – wie würde euer Unternehmen dann aussehen? Um diese Vision in greifbare Form zu bringen, könnt ihr eure Gedanken in vier zentrale Visionscluster gliedern. Diese Cluster helfen euch dabei, ein ganzheitliches Zielbild zu eurer zukunftsfähigen Organisation zu entwickeln. Im Folgenden findet ihr die vier Cluster mit beispielhaften Leitfragen, die euch dabei unterstützen, eure Unternehmensvision näher zu beschreiben.
Visionscluster #1: Geschäftsmodell und Mehrwert
Das erste Visionscluster dreht sich um euer Geschäftsmodell und den Mehrwert, den ihr mit eurem Unternehmen, euren Dienstleistung und Produkten schafft.
Leitfragen lauten zum Beispiel:
- Mit welchen Dienstleistungen und Produkten macht ihr (in fünf Jahren) Umsatz?
- Welche neuen Dienstleistungen und Produkte habt ihr auf dem Markt?
- Welche und wie viele Kunden betreut ihr?
Visionscluster #2: Außenwahrnehmung
Im zweiten Visionscluster dreht sich alles darum, wie ihr von außen wahrgenommen werdet.
Leitfragen lauten zum Beispiel:
- Wie werdet ihr als Unternehmen von anderen wahrgenommen? Für was steht ihr?
- Welche Preise und Awards habt ihr gewonnen?
- Wie und wo positioniert ihr euch?
Visionscluster #3: Beziehungen
Das dritte Visionscluster thematisiert die Beziehungen, die ihr aufbaut und wie ihr diese fortführt. Letztendlich ist euer Beziehungsmanagement auch eng verknüpft mit eurer Haltung und eurem Werteverständnis.
Leitfragen lauten zum Beispiel:
- Von was ist die Beziehung zu euren Kund:innen geprägt?
- Wie gestaltet sich euer Netzwerk? Von welcher Art von Partnerunternehmen seid ihr umgeben?
Visionscluster #4: Organisation und Kultur
Das vierte Visionscluster rund um eure zukunftsfähige Organisation und Kultur wird oft übersehen, bildet aber das Rückgrat zu den obigen Clustern.
Leitfragen lauten zum Beispiel:
- Wie beschreibt ihr eure Organisation?
- Wie beschreibt ihr die Unternehmenskultur?
- Was sind die Kernwerte, die euer Unternehmen leiten?
Hier seht ihr die vier Visionscluster nochmal im Überblick:
Natürlich geht es hier in der Exploration und Erarbeitung noch einen Schritt tiefer, aber dies gibt euch einen ersten Einblick, wie eine Unternehmensvision in 4 Visionsclustern näher beschrieben werden kann.
Wenn ihr eine nachhaltige Visionsentwicklung anstoßen wollt, dann kontaktiert uns. Wir begleiten euch mit unserem Wissen und unserer Erfahrungen aus tiefgreifenden Visionsentwicklungsprozessen mit mittelständischen Unternehmen.
Zielbild für Organisation und Kultur – Der Unterschied zwischen dem Ansatz “Appell” und dem Ansatz “Organisationsentwicklung”
Gerade bei der Beschreibung der Zielvorstellung der zukünftigen Organisation und Unternehmenskultur werden oft eher Appelle als wirkliche Lösungsvorschläge abgeleitet.
Echte Ansätze zur Organisationsentwicklung erarbeiten hier dagegen konkrete Lösungsoptionen und verankern diese in der Organisation. Erarbeiten beispielsweise die Vertreter:inenn eines Unternehmens heraus, dass sie eine stärkere Zielorientierung haben, so lautet nicht oft der direkte Appell im Nachgang an das Team: “Wir müssen von jetzt an zielorientierter arbeiten”.
Nur hilft dieser Appell nicht viel, wenn sich nichts an den Rahmenfaktoren im Unternehmen ändert – sonst hätte man ja davor auch schon zielorientiert gearbeitet. Der Ansatz der Organisationsentwicklung ist hier, die gemeinsame Ausrichtung unter die Lupe zu nehmen und die Zielstruktur und den Dreiklang aus Vision-Jahreszielen-OKRs zu verbessern.
Ebenso können Teamroutinen zu Zielen, also regelmäßige Termine, in denen die bisherige Zielerreichung im Team reflektiert wird, ein Hebel sein, um Zielorientierung zu stärken.
Ein ähnliches Beispiel bildet die Zielvorstellung, stärker abteilungsübergreifend zu arbeiten und Silodenken abzubauen. Der Appell würde lauten: “Lasst uns mehr abteilungsübegreifend zusammenarbeiten.” Jedoch hilft dieser Appell nicht wirklich.
Viel wirksamer ist es, die Ziele anzupassen und beispielsweise Individualziele und Zielkonflikte zu beseitigen.
Bonus-Tipp, um eine klare und inspirierende Unternehmensvision zu entwickeln:
Formuliert die Vision prägnant und inspirierend: Eure Unternehmensvision sollte prägnant und dennoch inspirierend formuliert sein. Verwendet eine klare Sprache, die euch emotional andocken lässt. Die Unternehmensvision sollte v.a. nicht allgemein gültig sein: “Wir zählen zu den Top 5 Playern in unserem Bereich XY” ist weit verbreitet, jedoch keine spezifische Aussage und hilft nicht wirklich dabei, Entscheidungen für die Zukunft zu treffen, da sich dies parallel alle anderen Unternehmen in eurem Marktumfeld ebenso auf die Fahne schreiben können. Hier zählt die Zielvorstellung zur Umsetzbarkeit und wie sich das Unternehmen aufstellen möchte, um sich unter den Top Playern zu etablieren.
Unternehmensvision entwickeln: Wer sollte involviert werden?
Die Vision ist ein wünschenswertes Zukunftsbild für eine ungewisse Zukunft. Deshalb sollte die Vision nicht einfach nur eine glorreiche Zukunft beschreiben, sondern auch eine klare Richtung vermitteln. Aus diesem Grund bedarf es in der Entwicklung der Vision klare Entweder-Oder-Entscheidungen. Will ein Unternehmen beispielsweise international erfolgreich sein, oder ist es doch sinnvoller, sich im 5-Jahres-Horizont auf den DACH-Raum zu konzentrieren. Diese Entscheidungen stellen eine unternehmerische Wette dar. Man weiß zu Beginn nicht, ob es die richtige war. Jedoch ist so eine Entscheidung besser als keine, da sie davor bewahrt, in der Fülle an Möglichkeiten den Fokus zu verlieren.
Nun zur Frage: Wer sollte involviert werden? Um die Unternehmensvision zu entwickeln, braucht es zunächst diejenigen Personen, die das beste unternehmerische Gespür für die Organisation haben. Dies sind meistens die Gründer:innen, die Geschäftsführung bzw. -leitung und eventuell noch das Top Management. Auch wenn dies sehr klassisch klingt: Entscheidungen zur Vision können nicht im Konsens mit einer großen Runde an Beteiligten getroffen werden. Wenn ein Zukunftsbild beinhaltet, was alle wollen und sich vorstellen können, dann stellt dies keine klare Richtung dar. Dann wiederum kann die Vision nicht ihren Mehrwert als wertvolles Werkzeug vollends entfalten. Entscheidungen und Priorisierungen könnten aus dieser Vision nicht abgeleitet werden.
Eine Beteiligung in größerem Kreis ist möglich, um Ideen für die Vision zu generieren. Hier können je nach Bedarf Führungskräfte oder auch größeren Kreis aus weiteren Vertreter:innen involviert werden. Was es dann braucht ist eine nachgelagerte Ergebnissession, in dem die strategischen Verantwortlichen die Ideen priorisieren und Entweder-Oder-Entscheidungen treffen und damit die Vision schärfen.
Danach könnt ihr mit der geschärften Vision in ein Sounding und in die interne Kommunikation gehen, um für die Vision zu werben und um Verständnis zu schaffen. Darauf aufbauend erfolgt die Verknüpfung mit dem operativen Zielsystem auf Unternehmens- und Teamebene, damit Vision nicht Lippenbekenntnis bleibt.
Bei der Beantwortung der Frage, wer bei der Visionsentwicklung involviert werden sollte, zeigt sich, wie komplex und intensiv dieser Prozess ist. Eine Begleitung durch externe Organisationsentwickler:innen hilft dabei, den Prozess möglichst erfolgreich umzusetzen und den Überblick zu behalten, damit am Ende die Vision als wertvolles Instrument im Unternehmen verankert werden.
Wenn ihr genauer wissen möchtet, wie diese Begleitung aussehen kann, dann kontaktiert uns.
Unternehmensvision entwickeln: Ein Fazit
Die Entwicklung einer starken, inspirierenden und gleichzeitig greifbaren Unternehmensvision erfordert Zeit, intensive Reflexion und eine enge Zusammenarbeit. Dennoch ist sie ein unverzichtbarer Schritt, um die langfristige Ausrichtung eures Unternehmens, die Motivation eurer Mitarbeiter:innen und den Erfolg eures Unternehmens zu fördern. Wenn ihr eine klare und greifbare Vision basierend auf den vier Visionsclustern ausarbeitet, ermöglicht ihr die Ableitung von strategischen und operativen Zielen und damit die Verankerung der Vision im Unternehmen. Dieses Grundgerüst wird dann zu eurem wertvollen Wegweiser für die Zukunft.
Mehr zur Verankerung der Vision im Unternehmen erfahrt ihr unserem Enablement-Kurs der Berg & Macher Academy.
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